Neuer Beruf für handwerklich begabte Jugendliche:
Lackierassistent/-in EBA
Für jugendliche Auto-Fans mit praktischer Begabung gibt es eine neue Lehre: Lackierassistent/-in EBA (= eidgenössischer Berufsattest). Die ersten Lackierassistenten EBA werden ab August 2013 ausgebildet. Der Einfachheit halber verwenden wir im Folgenden die männliche Form, wobei der Beruf für Frauen gleichermassen geeignet ist.
Der Lackierassistent ist eine wichtige Unterstützung im Team eines Carrosserie-Betriebes und kann einfache Routinearbeiten auch selbstständig durchführen. Im Wesentlichen sind die Kompetenzbereiche des Lackierassistenten die folgenden:
- Vorbereiten von Arbeiten und Vorbehandeln der Bauteile zum Beschichten
- Verarbeiten von Decklackmaterial und Durchführen von Abschlussarbeiten
- Montieren, bedienen und unterhalten von Anlagen, Maschinen und Werkzeugen
- Daneben wird der Lackierassistent auch eingesetzt für einfache Montagearbeiten an Autos, zum Reparieren von Autoglas, zum Radwechsel und er assistiert beim Scheiben ersetzen.
Teamarbeit mit Fachleuten
- Der Lackierassistent EBA arbeitet in der Regel zusammen mit Fachleuten, wie etwa einem Autolackierer. Einfache, gut definierte und strukturierte Aufträge kann er mit der Zeit auch selbstständig bearbeiten.
Die beruflichen Kompetenzen eines Lackierassistenten EBA sind im Wesentlichen die folgenden:
- Kennt die Materialien zur Vorbehandlung eines Untergrundes zur Beschichtung.
- Kann einen Untergrund bestimmen (mechanisch oder chemisch) und ihn vorbehandeln zur Beschichtung
- Kann Grundmaterial auftragen, spachteln und schleifen
- Kann das Decklackmaterial nach Herstellerangabe mischen und mit der Spritzpistole applizieren
- Kann einen Lackfinish durchführen und polieren
- Kann die für seine Arbeit benötigten Werkzeuge, Maschinen und Anlagen fachgerecht bedienen und instand halten
- Kennt die entsprechenden Massnahmen für Arbeitssicherheits und Umweltschutz
Die Ausbildung:
Im Betrieb, in der Schule, an Kursen
- Die Ausbildung zum Lackierassistent EBA dauert zwei Jahre und richtet sich nach einem eidgenössisch verbindlichen Bildungsplan.
- Die Ausbildung findet dabei an drei Orten statt: Im Betrieb, an der Berufsfachschule und an überbetrieblichen Kursen. Die Ausbildung endet mit einem eidgenössisch einheitlichen Qualifikationsverfahren (Abschlussprüfung) und führt bei Bestehen zum eidgenössisch anerkannten Abschluss als Lackierassistent/-in EBA.
- Eine Ausbildung zum Lackierassistenten EBA richtet sich an Jugendliche, deren Begabung klar im praktischen Bereich liegt.
- Vertiefte Infos zum Berufsbild des Lackierassistenten finden Sie auf der Homepage des Carrosserieverbandes.
Weiterbildung:
Vom Lackierassistenten zum Autolackierer?
Hat ein Auszubildender die Abschlussprüfung als Lackierassistent EBA mit Erfolg bestanden, bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Bei Eignung und persönlicher Motivation kann beispielsweise eine Zusatzausbildung zum Autolackierer (offizielle Berufsbezeichnung: Carrossier Lackiererei EFZ) angehängt werden.
Dabei erfolgt der Einstieg des Lackierassistenten EBA ins zweite Lehrjahr der vierjährigen Ausbildung zum Carrossier Lackiererei EFZ.
Ob eine solche Zusatzausbildung Sinn macht resp. von Erfolg gekrönt sein wird, ist in jedem Einzelfall von betrieblichen und schulischen Ausbildnern zusammen mit dem Auszubildenden speziell zu betrachten.
In die Branche reinschnuppen können Sie auch unter www.facebook.com/carrosserieberufe.